Wenn du von vielen Seiten immer wieder über die Notwendigkeit dich selbst zu lieben hörst, liegt es wohl daran, dass Selbstliebe in unserem Kulturkreis noch kein Selbstverständnis ist und manchmal missinterpretiert wird. Darum soll von vornherein deutlich gemacht werden, dass Selbstliebe nichts mit Selbstbezogenheit zu tun hat. Ein anderes Missverständnis liegt darin begründet, vielleicht anzunehmen, dass tiefe Liebe zu sich selbst verhindern könnte, sich seiner Schwachpunkte bewusst zu werden und an ihnen zu arbeiten, da man ja sozusagen durch eine rosarote Brille auf sich schaut.

Der selbstbezogene Mensch sieht die Welt in erster Linie von seinem eigenen Standpunkt aus an. Es fällt ihm schwer, die Beweggründe anderer Menschen zu verstehen. Dadurch wirkt sein Gestus mitunter dominant und rechthaberisch. Selbstbezogen denkende Menschen stehlen oft Energie von anderen, in dem sie unaufhörlich von ihren Problemen, Beschwerden, ihren Vorhaben oder ihrem Besitz sprechen. Ihnen fehlt die „Antenne“ für ihr gegenüber. Auch spürst du ihre Intoleranz gegenüber anderen Denkweisen oder Religionen. Sie versuchen direkt oder subtil Druck auf andere auszuüben und nutzen nicht selten Menschen für ihren persönlichen Vorteil aus. Ein Weg aus solchen einengenden Wesenszügen führt zunächst einmal über eine Phase ehrlicher Selbstbetrachtung. Das kann schmerzhaft sein. Wenn dieser Schmerz zugelassen wird, der Mensch anfängt zu bereuen und fest entschlossen ist künftig anders zu denken und zu handeln, kann er sich aus dieser Enge befreien. Regelmäßige Vergebungspraxis, sich selbst mit einbezogen, das Praktizieren der Zwei Herz-Meditation, Dienen und Spenden ohne etwas dafür zu erwarten und täglich mehrmals liebevoll über andere Menschen denken und sprechen sind wirksame Methoden, um aus dem Dilemma herauszufinden.

Das zweite Missverständnis auf dem Weg bedingungsloser Selbstannahme, welches in der Angst liegt, eine unliebsame Eigenschaft oder Situation könnte bis ans Ende meines Lebens fortdauern, wenn ich mich zu sehr liebe, steht wohl vielen um ihre Entwicklung bemühten Menschen im Weg. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Situation hat dich nur dann wirklich im Griff und ändert sich keinen Deut, solange du sie nicht akzeptierst. Du machst die verschiedensten Emotionen durch und wirst wütend auf dich selbst, dass daraus sogar Zwänge erwachsen können. Jedes Mal wenn du dich verurteilst, liebst und akzeptierst du dich nicht wirklich. Wahre Selbstliebe heißt, dich so anzunehmen, wie du bist und das Geschehen um dich herum so wahrzunehmen wie es ist. Je mehr du versuchst eine Seite deines Selbst zu unterdrücken, umso stärker wird sie. Beobachte dich einmal, wenn du ärgerlich oder wütend bist. Wenn du dir erlaubst, wütend zu sein, kannst du dich während des Wutanfalls beobachten. Du spürst wie dein Körper, deine Emotionen und dein Verstand agieren. Wenn du dich weiter beobachtest ohne dich zu verurteilen, dauert dein Wutanfall nicht lange. Dies ist ein ganz wesentlicher Schritt zur Selbstannahme. Fehler die uns passieren und die wir als solche erkennen, sind notwendige Erfahrungen die jeder Mensch macht. Du kannst das Wort „Fehler“ auch gern durch „Lernaufgabe“ ersetzen. Und wenn du beginnst dich wirklich zu lieben, wird es dir leichter fallen, dich um deine Lernaufgaben zu kümmern. Denn Menschen, die man liebt, um die kümmert man sich doch gerne, stimmt’s?

Wenn du dir erlaubst, dich so anzunehmen, wie du gerade bist, räumst du anderen Menschen das gleiche Recht ein. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, wie schnell du dich von Menschen entfernst, wenn du anfängst sie zu verurteilen oder zu beschuldigen? Das gleiche geschieht in deiner Beziehung zu dir selbst. Du entfernst dich von deinem wahren Wesen, das liebevoll ist und Liebe empfangen möchte.

Je mehr du dich vor Ablehnung fürchtest, desto mehr Aggression verspürst du. Wenn du überzeugt bist, dass andere dir grollen und dich ablehnen, umso mehr gerätst du in die Defensive. Wenn dich jemand kritisiert, hältst du dich für wertlos. Erst wenn du das Stadium der bedingungslosen Akzeptanz deines Selbst durchlebst, ist eine Transformation möglich. Wenn ein Teil von dir einen anderen Teil ablehnt, besteht der erste Schritt darin, dir das Existenzrecht des abgelehnten Teils einzuräumen. Es ist ein Zeichen von falschem Stolz, wenn wir uns nicht vergeben können oder wollen. Selbstvergebung bewirkt eine erstaunliche innere Wandlung. Du wirst von einer schweren Last befreit, fühlst dich leichter und siehst sogar jünger aus.

Wenn du dich weiterentwickeln möchtest, ist eine freundliche Beziehung zu dir selbst die erste Voraussetzung. Liebe dich so, wie eine Mutter oder ein Vater ihr Kind lieben, obwohl es manchmal bockig, wütend oder faul ist. Wenn du dich ständig für wenig liebenswert hältst, verlierst du viel Lebensenergie. Allein die Frequenz der Liebe in deinem innersten Wesen erlaubt es dem höchsten göttlichen Sein, welches nichts anderes als reine Liebe ist, mit deinem Feld in Resonanz zu gehen, dich zu nähren und zu heilen.

In der liebevollen Annahme deines ganzen Wesens und aller Geschehnisse um dich herum verbirgt sich eine große Quelle der Kraft. Je mehr ich ablehnend bin und nein sage, desto weiter bin ich von der Wahrheit entfernt. Manchmal kann aber auch ein anderen Menschen gegenüber freundlich ausgesprochenes „Nein“, Ausdruck des inneren „Ja“ zu dir selbst sein. Das ist ebenso eine Form von Selbstliebe.

Anhaltendes Bedauern deiner Vergangenheit raubt dir gleichfalls Mengen an Lebenskraft. Deine Gedanken kreisen schmerzhaft um Ereignisse, die nicht mehr zu ändern sind. Damit nimmst du dir deine ruhige Zentriertheit im Hier und Jetzt, der einzigen Realität, die wirklich existiert und die du beeinflussen kannst. Ein Schlüsselsatz, um Frieden zu schließen, mit allem was hinter dir liegt lautet: „Ich sage ja zu meiner Vergangenheit und segne sie“. Das befreit und erlaubt dir dein schöpferisches Potenzial in der Gegenwart zu erkennen. Wenn du dir deine Lernaufgaben bewusst machst, dir vielleicht notierst, was du ablegen und was du entwickeln möchtest, kannst du dein eigener liebevoller und achtsamer Mentor und Coach sein. In den Golden Lotus Sutras von GMCKS findest du jede Menge kostbarer Impulse dafür.

Um gesund an Körper und Seele zu werden und zu bleiben ist das Wahrnehmen, Annehmen und Transformieren deiner Emotionen durch mitfühlende Liebe entscheidend. Wenn du durch Einsatz deiner Willenskraft Achtung gegenüber dir selbst hervorrufst, deine Selbstbewertung erhöhst und den Glauben an deine Kraft vertiefst, wird sich das in jeder Zelle deines Organismus wiederspiegeln. Aktiviere Freude, Dankbarkeit, Liebe und Akzeptanz dir selbst gegenüber immer wieder, bis sie zum Zustand deines Wesens werden.

Praktizierte Selbstheilung bedeutet auch ein beständiges Aktivieren der körpereigenen Intelligenz durch bewusste anhaltende liebevolle Güte zu dir selbst. Schließlich haben wir diese Intelligenz auch durch unbewusstes denken, fühlen, handeln und unterdrückte Emotionen gestört. Jede unserer Billionen Zellen besitzt ein eigenes Intelligenzzentrum. Aktive Selbstheilung erfordert, dass du dir die gleiche Liebe, Hingabe und Achtsamkeit entgegenbringst, wie in der heilenden Zuwendung welche du anderen Menschen gibst. Wenn du deine Selbstheilung ausschließlich wie eine unumgängliche Pflichtübung praktizierst, wird dein Erfolg nur mäßig sein.

Die höchste Liebe die ein Mensch empfinden kann, ist die Liebe zu Gott. Wenn du dir bewusst machst, dass du den göttlichen Funken in deinem Inneren trägst, wird diese Erkenntnis auf dem Weg der Liebe zu dir selbst eine Brücke sein.

Natürlich strahlst du beständig aus, was du über dich denkst. Wenn du dich in der Vergangenheit öfter verurteiltest und dachtest, dass du versagt hast oder dass du es nicht geschafft hast, ist es an der Zeit, diese negativen Programmierungen aufzulösen. Wie wäre es mit folgenden Affirmationen: „Einiges habe ich ganz gut gemacht“. „Ich muß nicht perfekt sein“, „Ich gebe mein Bestes“.

Wichtig für ein gutes Selbstwertgefühl ist auch, daß du dich nicht mit anderen vergleichst, glücklich und zufrieden bist, mit dem was deine momentane Lebensaufgabe ist. Glück stellt sich nicht durch Erfolg ein sondern umgekehrt: Wenn du beschließt glücklich zu sein, wirst du auch bald erfolgreicher werden. Was immer du aus deinem Innersten Wesen ausstrahlst, kommt zu dir zurück. Wenn du stärker in Kontakt mit der Liebe zu dir selbst kommst, suchst du sie nicht ständig im Außen. Denn Liebe von außen kommt und geht. Manchmal ist Liebe, die von anderen kommt, bedingte Liebe. Menschen lieben dich, weil du ihre momentanen Bedürfnisse stillst. Sobald du aufhörst ihre Bedürfnisse zu erfüllen, verändern sich ihre Gefühle. Gott sei Dank gibt es auch Ausnahmen. Manche Menschen lieben dich bedingungslos. Und sie sind nur deshalb in der Lage dich auf diese Weise zu lieben, weil sie zur Quelle der Liebe in ihrem Inneren gefunden haben. Diese Quelle entspringt dem Zentrum deines Herzens. Sie zu entdecken und beständig aus ihr heraus zu schöpfen, ihren Segen zu spüren und auf alles, was dich umgibt auszustrahlen, das ist dein eigentlicher Lebenssinn. Liebe beginnt in deinem Bewußtsein. Um Liebe auszustrahlen und zu bekommen, musst du sie dir unbedingt selbst entgegenbringen.

Und wenn du in deiner nächsten Zwei-Herz-Meditation die Erde und ihre Bewohner mit Liebevoller Güte segnest, dann segne auch dich selbst und das kleine Kind, das du einmal warst mit sehr viel Wärme und Zuneigung. In jedem von uns wohnt dieses kleine Kind, das sich manchmal der Liebe nicht wert fühlt. Nimm es in deine Arme und versichere ihm, dass es liebenswert ist.

Dipl. Phil. Patricia Gulde

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