Im menschlichen Körper ist das autonome Nervensystem jenes Werkzeug, welches dem Psychischen Selbst innere und äußere Aktivität verleiht. Dieser Teil des Nervensystems wird oft als „sympathisches Nervensystem“ bezeichnet, auch weil es in Sympathie mit jenen höheren Frequenzen schwingen kann, die wir als kosmische oder göttliche Schwingung kennen. Jede endokrine Drüse erhält die Nervenimpulse direkt vom sympathischen Nervensystem. Somit übt das innere Selbst einen großen Einfluss auf die Drüsenfunktion aus. Das Maß an Harmonie, welches zwischen unseren Hormondrüsen herrscht, spiegelt das Maß an Harmonie in unserem inneren und äußeren Selbst wieder. Das Drüsensystem muss als integriertes Ganzes betrachtet werden. Jede Einwirkung auf eine Hormondrüse hat Auswirkungen auf das gesamte System. Man kann das Drüsensystem auch als Spiegel des Selbst bezeichnen.

Obwohl die harmonische Funktion der Zirbeldrüse oder Epiphyse außerordentlich wichtig für unsere körperliche, geistige, emotionale und spirituelle Gesundheit ist, wird ihr oftmals nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Diese unscheinbare, an der Unterseite des Gehirns gelegene kleine Drüse gab lange Zeit Anlass zu medizinischen Spekulationen. Ist sie überhaupt wichtig – und wenn ja, wofür? Erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde ihre Hormonproduktion entschlüsselt. Die Zirbeldrüse ist während der gesamten Lebensspanne biologisch aktiv und erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Dazu gehört die Einwirkung auf die Aktivität der Nebennierenrinde, der Schilddrüse, der Thymusdrüse, der Geschlechtsdrüsen, des Hypothalamus und der Bauchspeicheldrüse.

In zahlreichen, oft Jahrtausende alten Schriften wird auf ihre herausragende Stellung innerhalb des menschlichen Seelenlebens hingewiesen. Ihr lateinischer Name „Glandula Pinealis“ weißt auf ihr pinienzapfenförmiges Aussehen hin. Am hinteren oberen Abschnitt des Zwischenhirns ist sie durch einen winzigen, aus Nervensubstanz bestehenden Stiel, mit dem Rückenmark verbunden.(Abb.1) Auf dem Grund der zapfenförmigen Drüse befindet sich ein linsenförmiges Körnchen, nicht größer als ein Senfkorn, welches mit zunehmender Entwicklung des Gehirns und des Seelenlebens, die Größe einer Erbse erreichen kann. Die Zirbeldrüse ist außen und innen von einem hauchdünnen, aus Nervenfibrillen bestehendem Netz umgeben, durch welches sie mit dem bewussten und unbewussten Nervensystem verbunden ist. Von dem Körnchen auf ihrem Grund geht eine Lichtquelle von Biophotonen aus, die umso heller strahlt, je mehr sich der Mensch vervollkommnet. Ihre herausragende Bedeutung wird symbolisch durch den geflügelten Caduceus mit Pinienzapfen am oberen Ende oder dem Stab des Horus bildhaft zum Ausdruck gebracht.(Abb. 2) Zwar wird die Hormonproduktion des endokrinen Systems im Wesentlichen vom Hypothalamus und der Hypophyse gesteuert – ihre übergeordnete Funktion für die anderen Hormondrüsen ist bekannt – jedoch hat die Zirbeldrüse größten Einfluss auf die Aktivität der Hypophyse und des Hypothalamus. Folglich kann sie auch als „Schalter über dem Schalter“ bezeichnet werden.

Die Hormone der Zirbeldrüse

Trifft Sonnenlicht oder helles Lampenlicht auf den Sehnerv, ist die Zirbeldrüse wenig aktiv. Bei Nacht steigert sie ihre Hormonausschüttung um das Vielfache, ebenso in langen dunklen Wintermonaten. Das am Tag gebildete Serotonin wandelt die Zirbeldrüse in der Dunkelheit der Nacht in Melatonin um. Melatonin steuert unseren Wach-Schlaf-Rhythmus. Darüber hinaus hat das Hormon ein großes antioxydatives Potential, wodurch Zellschäden wirksam reduziert werden. Medizinische Studien belegen, dass eine ausreichende Melatoninproduktion das Entstehen von Krebs und Demenz hemmt. Die Hormone der Zirbeldrüse werden auch als Neurotransmitter bezeichnet, das sind körpereigene Botenstoffe, die als Verbindungsstellen in allen Nervenzellen des Körpers fungieren und von dort aus die elektrischen Impulse weiterleiten. Sinkt bei Abnahme der Zirbeldrüsenfunktion der Melatoninspiegel, wird der Alterungsprozess und die Anfälligkeit für Erkrankungen jeder Art beschleunigt. Unsere moderne Lebensweise und die veränderten unnatürlichen Lebensrhythmen beeinträchtigen die Funktion der Epiphyse nicht unerheblich und lassen sie schrumpfen. Wir halten uns durch künstliche Lichtquellen wach und machen somit die Nacht zum Tag. Mangelndes Sonnenlicht und eine unzureichende Nachtruhe beeinträchtigen ihre Funktion zusätzlich. Die Zirbeldrüse produziert auch ein Halluzinogen – Dimethyltryptamin (DMT). Diese Substanz verleiht halluzinogenen Pflanzen ihre berauschende Wirkung. DMT ermöglicht dem Gehirn neuartige Gedankenstrukturen und Empfindungen zu kreieren und führt zu einer Veränderung des visuellen Erlebens. Die Produktion dieser Substanz steigt während spiritueller Praxis aber auch bei Geburt und Tod. Die Zirbeldrüse ist auch als Empathie-Zentrum bekannt. Bei mangelnder Melatoninproduktion kann es zur Abstumpfung und Teilnahmslosigkeit kommen.

Spirituelle Aspekte der Zirbeldrüse

In den Lehren der verschiedenen geistigen Schulen wird die Zirbeldrüse auch als Organ der spirituellen Verwirklichung erklärt. Sie ist jene Drüse, mit deren Hilfe wir außersinnliche Wahrnehmungen und Einheitserfahrungen entwickeln können. Sie ist jenes Organ, mit welchem Gedankenübertragung möglich wird. Durch die Entwicklung und Aktivität der Zirbeldrüse scheint sich das Bewusstsein einem tiefgehenden Verständnis der universellen Prinzipien für verschiedene Ebenen der psychischen, spirituellen und universellen Entwicklung zu öffnen. Diese Drüse gewährt uns Einblick in unsere nichtmaterielle Existenz – in unsere Seelennatur. Sie ist in der Lage, unseren Geist mit Licht und Freude zu füllen, wenn wir das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele bewahren.

Mit der Entwicklung der Zirbeldrüse verstärkt sich auch die intuitive Intelligenz, die sich als spontanes Wissen oder unmittelbare Erkenntnis ohne vorheriges Studium des Sachverhaltes zeigt. Um diesen Zustand zu erreichen muss jedoch das Herzchakra aktiviert sein.

Durch die Lehren von GMCKS erfahren wir, dass sich der dauerhafte mentale Same in der Zirbeldrüse befindet. Er kann als ein mentales Energieteilchen betrachtet werden, welches die Aufzeichnungen früherer Leben enthält und dem Meditierenden einen Zugang zu seiner höheren Seele ermöglicht. Der dauerhafte mentale Same strahlt Indigo, umgeben von Regenbogenfarben, weswegen er auch als die blaue Perle bezeichnet wird. Auf die herausragende Bedeutung dieses Samens weisen symbolhafte Darstellungen verschiedener Religionen und geistiger Schulen.(Abb. 3 – 7) Zur Entwicklung des kostbaren und wichtigsten Samens entwickelte GMCKS die Meditation über die blaue Perle, auch als Meditation über die Seele bekannt. Das Praktizieren der Zwei-Herz-Meditation und Charakterbildung tragen ebenso dazu bei, eine sanfte und harmonische Entwicklung der Zirbeldrüse zu bewirken.

Äußere Einflussfaktoren

Neben spiritueller Praxis und Persönlichkeitsentwicklung sind auch äußere Faktoren zur Erhaltung der Zirbeldrüsenfunktion zu beachten:

So schädigen hochfrequent strahlende elektromagnetische Felder von Sendemasten, Handy- und DECT-Telefonie die Funktion dieser empfindlichen Drüse immens. Hinzu kommen Belastungen durch Toxine. Insbesondere das Fluorid als Zusatz in Zahncreme, Tabletten für Kinder, Trinkwasser und manchen Speisesalzen lässt die Zirbeldrüse verkalken. Ihre Hormonproduktion nimmt so rapide ab. Die Verkalkungsrate der Zirbeldüse hat in den westeuropäischen Ländern inzwischen einen Grad von 60 – 80 % erreicht, wohingegen sie bei naturnäher lebenden Volksstämmen in Afrika nur bei 5 -15 % liegt.(Abb. 8a, 8b)

Es existieren ausreichend Studien und Methoden, um diesen schädigenden Einflüssen wirkungsvoll zu begegnen und um toxische Belastungen rückgängig zu machen. Auch die Zirbeldrüse kann mit Pranaheilung von Ablagerungen befreit werden. Zusätzlich wird die Einnahme von Mineralerden mit einer starken Bindefähigkeit für Toxine empfohlen. Die gebundenen Gifte können so schnellstmöglich über den Darm ausgeschieden werden. Zwei Liter gutes Wasser am Tag getrunken, sorgen dafür, dass die gelösten Toxine auch über die Nieren ausgeschieden werden. Innovative Technologie ermöglicht uns seit jüngster Zeit belastende hochfrequente elektromagnetische Strahlung in biologische, unser System stärkende Frequenzen zu wandeln.

Stärkende Maßnahmen

Die Reinigung und Stärkung über die Bauchatmung mit Konzentration auf das Ajnachakra bewirkt eine zusätzliche Kräftigung der Drüse. Da das Visualisieren von Farben eine Belebung der Zirbeldrüsenaktivität hervorruft, bietet die Arbeit mit Farbprana weitere Möglichkeiten, ihre Funktion zu stimulieren. Unterstützend wirkt auch regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne. Hier genügen 15 Minuten täglich.

Je mehr wir uns dem lichtspendenden Gefühl der Lebensfreude und dem Bewusstsein in einem von Liebe erfülltem göttlichen Feld leben zu dürfen öffnen, desto gesünder wird die Epiphyse sein.

Die Zirbeldrüse hat sich im Laufe der jüngsten Phase der Evolution stark zurückgebildet. Sie ist von ihrer ursprünglichen Größe von ca. 3 cm auf wenige Millimeter geschrumpft. Unsere veränderte naturferne Lebensweise, die vorrangige Ausbildung des Intellekts und Vernachlässigung der intuitiven Fähigkeiten haben diese Drüse geschwächt. Nachdem die herausragende Bedeutung der Zirbeldrüse wieder entdeckt und zunehmend erforscht wird, ist die Aktivierung, Entfaltung und Rückgewinnung ihrer essentiellen Funktion für den Menschen eine Aufgabe unserer Zeit.

Im weltweiten Bemühen, die Zukunft der Menschheit lebenswert und friedlich zu gestalten, Empathie und Spiritualität zu entfalten, kommt der Heilung, Pflege und Stärkung der Zirbeldrüse eine herausragende Bedeutung zu.

Empfohlene Literatur und Internet:

Master Choa Kok Sui, OM MANI PADME HUM, Innere Studien Verlag 2008.

Onslow H. Wilson, Drüsen – Hüter unseres Seins, Edition, AMORC-Bücher 1987.

Luke J., Fluoride deposition in the aged human pineal gland, Caries Res. 2001 Mar-Apr; 35(2):125-8.

Wu YH, Swaab DF., The human pineal gland and melatonin in aging and Alzheimer´s disease, J Pineal Res. 2005 Apr; 38(3):145-52

Bildunterschriften:

Abb. 1: Lage der endokrinen Drüsen im Gehirn

Abb. 2a,b: Caduceus und Stab des Horus

Abb. 3. Blaue Perle umgeben von Regenbogenfarben

Abb. 4: Auge in der Pfauenfeder als Sinnbild der blauen Perle

Abb. 5: Pinienzapfen und Pfauen im Pinienzapfenhof des Vatikans in Rom

Abb. 6: Auge des Horus und Ausschnitt aus dem Gehirn mit Zirbeldrüse

Abb. 7: Blaue Perle mit goldener Flamme ; Altar PRANA-Zentrum Dresden

Abb. 8a, b: verkalkte Zirbeldrüsen