Angst – Physische und psychische Auswirkungen und Lösungswege

Ein Erfahrungsbericht

Dresden, 01. Mai 2020 – soeben war ich auf dem Neumarkt. Eine übersichtliche Gruppe von vielleicht 200 Menschen hatte sich versammelt, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Alles war vollkommen friedlich und diszipliniert, bis auf eine Handvoll Schreihälse, welche keinen Widerhall in den Menschen fanden. Drumherum und dazwischen insgesamt etwa 50 bewaffnete Polizisten, mit schutzsicherer Weste, Pistole, Kabelbindern und allem, was man so braucht, um die Feinde der Demokratie zu bekämpfen. Es war surreal. Und es war angsterfüllt.

Angst haben viele der Demonstranten – um ihre Grundrechte, vor einer Zwangsimpfung, um ihre Existenz, ihre Arbeit, das Wohl ihrer Kinder und Enkel.

Angst haben auch die Polizisten – vor Übergriffen, Gewalt, Pöbeleien. Ich habe einigen Polizisten in die Augen geschaut, so mancher wirkte nicht sehr überzeugt von seinem Tun. Aber da ist ja noch die Doppelhaushälfte samt einem Kredit für die nächsten 20 Jahre. Und das Auto und der Urlaub.

Die Angst eines anderen zu bewerten, steht uns nicht zu. Angst ist real, für jeden Einzelnen. Es hilft nichts, zu sagen: Davor brauchst du keine Angst zu haben, eine Impfung ist gar nicht schlimm. (Ich erspare mir hier die Impfdiskussion, ein jeder darf selbst recherchieren und sich seine Meinung bilden.)

Angst ist fast immer irrational, besonders in der heutigen modernen Zeit und in unserem Kulturkreis. Reale Ängste der Vergangenheit, beispielhaft sei hier Hunger und Kälte genannt, spielen heute keine Rolle mehr. Die meisten aktuellen Ängste sind abstrakt: Angst vor Neuem, aber auch davor, dass alles so bleibt. Angst um Status, Ansehen, Konsum, oder Angst davor, den Anschluss zu verlieren, nicht mehr up-to-date zu sein, etwas zu verpassen. Das hat der Kapitalismus prima eingefädelt.

Die Gesundheit bildet da eine Ausnahme, die war immer wichtig und sie ist es auch heute noch. Ich wage zu behaupten, dass die Angst vor Krankheit und Tod sogar heute viel größer ist als früher, obwohl die Menschen wesentlich länger und zumindest körperlich auch länger gesund leben. In früheren Zeiten gehörte der Tod zum Leben. Wiedergeburt, das Rad des Lebens, uralte Konzepte. Der Tod war früher viel gegenwärtiger als heute. Es wurde zu Hause gestorben, nicht im Pflegeheim. Und was man von Kindesbeinen an kennt, das macht einem zumeist keine große Angst. Grundsätzlich macht uns Menschen erstmal alles, was wir nicht begreifen und was wir noch nicht kennen, Angst. An sich eine gesunde Schutzreaktion, wenn Angst nicht auch so viele negative Auswirkungen hätte.

Ich möchte hier ganz kurz vereinfachend auf die Polyvagal-Theorie von Stephen W. Porges eingehen. Grob gesagt gibt es in höheren Lebewesen drei Steuerungen der Nervensysteme: Ein uraltes, welches für die Grundbedürfnisse wie Nahrung und Fortpflanzung zuständig ist. Ein neueres System, welche Kampf-Flucht-Reaktionen auslöst und das neueste übergeordnete System, welches soziale Bindung und zwischenmenschliche Kontakte ermöglicht. Nur dieses neueste System versetzt einen Menschen in die Lage, ausgewogen, menschlich, ethisch, unter Einsatz von „Herz und Verstand“ zu agieren und zu reagieren. Und dieses System ist es auch, welches die Gesichtszüge des Gegenübers einschätzt, ein Lächeln erkennt oder die aggressiv angespannten Gesichtsmuskeln. Diese Fähigkeit gibt uns im Alltag Sicherheit, wir erkennen instinktiv, wer uns wohl gesonnen ist und wer nicht. (Wenn das Gegenüber eine Maske trägt, funktioniert das natürlich nicht, der Maskenzwang hat weit mehr Auswirkungen als man zunächst vermuten mag.)

Leider ist es so, dass Angst dieses harmonisierende System unterdrückt. Wer Angst hat, fällt sozusagen in das zweite System zurück und das basiert auf Kampf oder Flucht. Der Verstand fällt dabei nicht aus, aber das ruhige Überlegen, das Abwägen der eigenen Optionen wird nahezu unmöglich. Kurze, reflexhafte Reaktionen sind die Folge, die Ausschüttung von Adrenalin, Kortison und anderen „Stresshormonen“ versetzen den Körper in Alarmbereitschaft. Man reagiert anders, manchmal falsch. Jeder kennt das: Ich werde beleidigt oder erniedrigt… erst Stunden später fällt mir die passende Antwort oder Reaktion ein. Im Moment des Angriffes schalten wir ins zweite System und werden entweder ausfällig oder ziehen uns wütend und manchmal gebrochen zurück.

In besonders traumatischen Situationen kann es dann sogar zu einem Rückfall in das erste System kommen: Man erstarrt dann vor Angst, unfähig überhaupt zu agieren. Dieses Verhalten ist zum Beispiel von Vergewaltigungsopfern bekannt.

Letztlich sind diese Rückfälle in alte Systeme für das eigene Überleben aus Sicht des Körpers sinnvoll, sogar die Schockstarre dient dazu, schlimmeres zu vermeiden, so unbequem diese Betrachtungsweise auch ist.

Die wichtigste Erkenntnis aus der Polyvagaltheorie ist für mich diese: Heilung, Salutogenese, kann nur geschehen, wenn wir im dritten, im sozialen System unsere Zeit verleben. In Angst und Stress ist der Körper nicht in der Lage, sich adäquat zu regenerieren, die Hormonlage lässt kaum Zellreparatur zu, der Schlaf ist flach und unruhig. Es ist tatsächlich so, dass ein Wesen, welches ängstlich ist, keine neuen sinnvollen neuronalen Verbindungen im Gehirn erstellen kann. Man ist unfähig zu lernen, plakativ gesagt. Man kann daher, wenn man in Dauer-Angst lebt keine neuen Wege finden, man dreht sich im Kreis, getrieben von den eigenen Ängsten.

Inwiefern ein Schulsystem, welches auf Leistung und Konkurrenz aufgebaut ist und mit schlechten Noten droht, die Fähigkeit zu lernen befördert, sei dahingestellt. Alternative Konzepte gibt es und deren Ergebnisse sind ermutigend.

Ich kann nur empfehlen, sich mit dieser Theorie eingehend zu befassen, besonders Traumapatienten (und das sind weit mehr Menschen, als die, welche es wissen) profitieren vom Verständnis dieser Abläufe. Zu verstehen, dass unser Körper uns schützen wollte, kann helfen, belastende Schuldgefühle abzubauen. Und damit kann dann auch Heilung beginnen. Für uns Prana-Anwender bietet die Polyvagaltheorie einen guten Anknüpfungspunkt, um gerade etwas verkopfte Klienten abzuholen. Das ist etwas „Greifbares“, nachgewiesenes. Das kann die Gesprächsführung und die Aufnahmefähigkeit des Klienten erheblich verbessern!

Der zweite mir in diesem Zusammenhang wichtige Punkt ist folgender: Das Modell der Epigenetik, ursprünglich von Bruce H. Lipton, PHD formuliert, sagt aus, dass unsere Genetik nicht statisch ist. Unsere Gene werden aktiviert und deaktiviert, je nachdem, welche Einflüsse auf uns wirken. Das Ganze ist mittlerweile gut erforscht, der Forschungszweig ist jedoch noch jung und es gibt ständig neue Erkenntnisse. Im deutschsprachigen Raum fällt mir dazu Dieter Broers ein. Er hat einen etwas anderen Ansatz als Lipton, kommt aber letztlich zum gleichen Ergebnis. Beide Herren sind eine Recherche wert, besonders die Videos von Bruce Lipton sind meist sehr humorvoll und wie die von Dieter Broers immer sehenswert, mag man auch manchmal anderer Meinung sein.

Die Epigenetik stellt fest, dass äußere und innere(!) Einflüsse unsere genetische Disposition verändern. Es gibt tausende Fälle von Heilungen bei Krankheiten, deren Ursache schulmedizinisch genetischer Art ist. Diese Heilungen dürfte es eigentlich nicht geben und dennoch sind die belegt. Wir als Prana-Anwender werden manchmal Zeuge solcher Heilungen und wir wissen, dass alles möglich ist, wenn wir an uns und den Klienten und die geistige Welt glauben.

Für die Betrachtung der Angst interessiert uns hier nur die Auswirkung dieser auf unsere aktive Genetik. Angst verändert wie oben ausgeführt unsere Hormonlage, unseren Stoffwechsel, unsere Stimmung und Regenerations- und Lernfähigkeit. Sie greift damit in unsere Genetik ein. Der Mensch als veränderliches Wesen priorisiert genetisch alte Überlebensmuster. Reserven werden angelegt. (Stress verursacht Übergewicht.) Die Angst signalisiert einen permanenten Überlebenskampf. Der Körper steuert Aktivität und Ruhe normalerweise so, dass der Zielkompromiss aus Leistungsfähigkeit und Lebensdauer möglichst ausgewogen ist. Wenn permanente Bedrohung gegenwärtig ist, wird die Lebensdauer vernachlässigt und zu Gunsten der Leistungsfähigkeit verkürzt. Es nutzt ja nichts, wenn ich noch 40 Jahre leben könnte, wenn ich diesen Tag nicht überlebe!

Interessanterweise werden im Zuge dieser Neuausrichtung auch andere „alte“ Überlebensstrategien vermehrt aktiviert. Nach Ansicht einiger Anthropologen ist das der Grund dafür, dass die Geburtenrate besonders in von Hunger geplagten Ländern so übertrieben hoch ist: Das Überleben des Einzelnen ist nicht gesichert. Um die Gemeinschaft zu erhalten ist also eine starke Vermehrung notwendig. Ich weiß nicht, ob sich das beweisen lässt, aber es scheint mir stimmig.

Die permanente Anwesenheit von „Stresshormonen“ (ein wissenschaftlich nicht ganz korrekter Begriff) sorgt für Erregungszustände, es kommt zu Überaktivität, mittelfristig zu „Überhitzung“ der Organe, Entzündungen. Und chronische Entzündungen verursachen dann einen großen Teil unserer „Zivilisationskrankheiten“, das fängt bei Arthritis und Rheuma an und hört bei Krebs noch nicht auf. Das Magengeschwür ist hier schon sinnbildlich geworden.

Wenn Angst sich nicht auf die Genetik auswirken würde, müssten diese Krankheiten wieder verschwinden, sobald der akute Stress vorbei ist, aber das ist meist nicht Fall. Die Veränderungen sind dauerhaft. Es braucht einen mindestens ebenso großen Impuls in die Gegenrichtung, um unsere Genetik gewissermaßen wieder umzupolen, in ein gesundes Mittel zu bringen.

Die Angst war zu allen Zeiten ein Werkzeug, um Menschen zu steuern und zu kontrollieren. Beispiele könnte ich unzählige geben, ich beschränke mich mal auf den Ablasshandel und die Steuereintreiber, historische wie auch moderne. Auch die hochgerüsteten Polizisten von heute Nachmittag passen in das Bild. Vom „Schutzmann“ alter Zeiten bleibt da nicht viel.

Und wenn wir verstehen, was Angst mit uns macht, dann verstehen wir auch, warum das so gut funktioniert. Angst macht uns unfähig, klar zu denken, sie macht uns krank, schwach, geistig unbeweglich. Wollen wir unser Leben also selbstbestimmt gestalten, müssen wir Wege finden, aus der Angst rauszukommen. Die Angst muss wieder zu dem nützlichen Mechanismus werden, als der sie von der Natur konzipiert wurde. Als äußerste Reaktion auf existenzbedrohende Gefahren.

Wege aus der Angst gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Mancher findet Trost in einer Religion seiner Wahl, mancher sucht sich aus den vielen Weisheitsschulen das zusammen, was ihm hilft.

Wer es lieber rational möchte kann seine Ängste reflektieren, ihre Sinnhaftigkeit mit dem Verstand erfassen und seine Schlüsse ziehen. Aber da die meisten Ängste irrational sind hat das seine Grenzen. Der Spinnenphobiker weiß ganz genau, dass der Weberknecht ihn nicht fressen wird, aber die Angst ist trotzdem da. Und das sogar dann, wenn der Phobiker weiß, dass Weberknechte gar keine Spinnen sind. Der Verstand hat hier nicht viel mitzureden.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich das Gefühl der Angst nur dann als freundlichen Hinweisgeber wahrnehmen kann, wenn ich in der Lage bin, meine Gedanken zu überblicken und zu kontrollieren. Gedanken erzeugen Gefühle, besonders wiederholtes Denken der gleichen Inhalte stellt langsam aber sicher den passenden Gefühlszustand her. Man beachte die Sprache eines längst überwunden geglaubten Systems, mit der die Begeisterung von Massen, aber auch die Bereitschaft, Wut bis hin zu blindem Hass, gerechtfertigt mit den „richtigen“ Argumenten und deren ständiger Wiederholung erzeugt wurde.

Dieser Mechanismus ist den Herrschenden unserer Welt seit Ewigkeiten bekannt und er funktioniert tadellos. Unser Wirtschaftssystem versteht es – im doppelten Wortsinne – blendend, uns Gefühle der Minderwertigkeit einzuhämmern, wenn wir nicht das Neueste besitzen oder den jüngsten Hype nicht mitmachen. Auch in der aktuellen Situation werden diese Techniken wieder angewendet: Wer mutig ist, kann ja mal ohne Maske einkaufen gehen oder mit der Straßenbahn fahren. Die Angst mancher Mitmenschen wandelt sich in Aggression, bis hin zu Hass. Hätten diese Menschen keine irrationalen Ängste, könnten sie die für sie passenden Maßnahmen ergreifen ohne ihre Anspannung nach außen zu tragen.

Wie kann man es denn nun schaffen, sich seiner Gedanken bewusst zu werden, um wieder die Kontrolle zu übernehmen und endlich selber entscheiden zu können, mit welchen Gefühlen man durch den Tag gehen will?

Meditation ist ein bewährtes Werkzeug. Ich dachte lange, dass es schon Meditation ist, wenn man rumsitzt und nichts tut. Für manche Menschen ist das gut und richtig, ich konnte den Wert der Meditation erst durch geführte Meditationen erfahren. Da fällt der Einstieg leicht, es tut nicht weh und es beruhigt ungemein. Das Internet bietet hier für jeden etwas. Wir Prana-Anwender haben die wunderbare Meditation über zwei Herzen geschenkt bekommen. Jeder von uns kennt deren heilsame Wirkung. Ich empfehle diese Meditation allen meinen Klienten. Die Wiedergewinnung des Vertrauens in die eigene Wirksamkeit, erlebbar durch die eigene schrittweise Heilung lässt uns ein tiefes Vertrauen in die gesamte Schöpfung entwickeln. Wir sind nicht wehrlos, wir sind nicht ausgeliefert, wir haben immer Optionen. Und das reduziert die Angst auf ein Minimum.

Der äußerst streitbare Kinderpsychologe Michal Winterhoff bietet in einem anderen Kontext eine ebenso wirksame Technik an: Er schickt die Eltern seiner jungen Patienten „in den Wald“. Ein Spaziergang ohne Begleitung, mit ein wenig Proviant, ohne Handy und Hund. In bekanntem Gelände vier Stunden spazieren gehen. Möglichst ohne Menschenkontakt, im Alaunpark im Kreis laufen zählt nicht. Am Anfang dreht man fast durch, weil die Gedanken rasen, aber nach ein, zwei Stunden stellt sich ein Frieden in der eigenen Rübe ein, den man nicht für möglich gehalten hätte. Ein solcher Spaziergang alle ein oder zwei Wochen ist ein wohltuender Reset und Balsam für Körper und Seele. Was einem am Anfang des Weges so unglaublich wichtig erschien, ist am Ende fast egal. Ich habe das ausprobiert und kann es nur wärmstens empfehlen.

Und wer das mal so richtig erleben möchte, der kann auch mal auf Pilgerreise gehen, dazu muss man kein Christ sein und es muss auch nicht gleich der ganze Jakobsweg auf einmal sein.

Für unsere Klienten kann ein solcher Spaziergang ein wunderbarer Einstieg in die Selbsterfahrung sein. Zudem wird viel verschiedenes Prana aufgenommen, die Natur heilt. Wer dann noch im Geiste das Om Mani Padme Hum singt (oder auch mal laut, wenn es passend erscheint), der heilt mit einem einzigen bewussten Spaziergang unglaublich viel in sich und der gesamten Menschheit. Eine wohltuende Wunschlosigkeit stellt sich ein. Und wer nichts braucht, hat keine Angst etwas zu verlieren.

Was hilft noch? Natürlich Sport, Bewegung. Allein oder in Begleitung joggen, schwimmen, spielen, Rad fahren, klettern… was der eigene Leib so hergibt. Seit einigen Monaten mache ich jeden Morgen (mit wenigen Ausnahmen) nur läppische 10 Minuten Gymnastik. Einfach mal alle Gelenke durchbewegen, ohne zu viel Kraft. Die durchs Sitzen verkürzten Muskeln dehnen, den Kreislauf anschieben. Am Anfang kommt man sich vor wie ein Idiot, aber nach einer Weile spürt man, wie man beweglicher wird, geschmeidiger. Und das macht richtig viel Freude! Man spürt, dass man einen echten Einfluss auf sein Wohlbefinden hat, das gibt Selbstvertrauen und das wiederum verringert die Angst. Auch dazu gibt es jede Menge Videos in den bekannten Portalen, da muss man nicht mal denken dabei. Prana-Anwender verstehen auch hier die zweite Ebene: Der Energiefluss im Körper wird angeregt, Staus aufgelöst, verbrauchtes Prana kann ausgeschieden werden. Die einsetzende tiefe Atmung energetisiert alle Körper. Und es bleibt am Ende ein klein bisschen Stolz in uns zurück. Darauf, dass wir uns um uns kümmern. Uns gesund erhalten, um helfen zu können. Und um Freude am Leben haben zu können. Das ist gelebte Selbstliebe.

Und hier jetzt noch der Einstieg für diejenigen, welche für gar nichts Zeit haben, auch sehr gut für kopflastige Klienten:

Wenn ich einen Gedanken denke, welcher mir nicht gefällt, dann sage ich zu mir: „Nein, Daniel, so möchtest du nicht denken.“ Und dann denke ich einfach noch mal neu. Und zwar ganz bewusst das, was ich denken möchte, was meinem Selbstbild entspricht. Dabei kommt man sich am Anfang ein bisschen schizophren vor, aber das legt sich bald. Nach einer Weile stellte ich fest, dass ich gewohnheitsmäßig viel bewusster denke. Der Verstand mit seinen unerschöpflichen Einfällen stellt sich wieder in den Dienst der Seele, der höheren Ordnung. Was ich denke, das bin ich. Denn Gedanken erzeugen Gefühle und Gefühle verändern sogar meine Genetik.

Die Prana-Psychotherapie stellt ein wunderbares Werkzeug dar, um festgefahrene Denk-strukturen aufzubrechen. Ihre uns allen bekannten Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Aber auch schon die Grundlagen und fortgeschrittenen Anwendungen tragen viel zu einem gesunden Verhältnis zur Angst bei, weil sie uns zu einem selbstbestimmten Umgang mit ihr befähigen und helfen, unsere Abhängigkeit von äußeren Umständen zu verringern. So wie alle Körper immer zusammen erkranken, werden auch alle Körper geheilt, wenn wir an irgendeiner Stelle beginnen, uns zu bewegen. Ich danke GMCKS und allen Förderern und Lehrern der Prana-Heilung für ihre Arbeit. Euer Beitrag ist weitaus größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Mein besonderer Dank gilt meiner Mentorin Patricia Gulde und dem Team des PRANA-Zentrums Dresden. Ohne diese fantastischen Menschen wäre mein Leben ärmer.

Ich wünsche euch allen eine gute Zeit, viele schöne Gedanken und noch viel schönere Gefühle. Ich wünsche euch Glück, Freude, Frieden und Heilung auf allen Ebenen. So sei es.

Daniel Neumann

Prana-Anwender nach Master Choa Kok Sui

Artikel zu Prana-Heilung aus dem PRANA-Zentrum Dresden

Artikel zu Prana-Heilung aus dem
PRANA-Zentrum Dresden

Im Jahr 2000 fand in Dresden der erste Grundkurs Prana-Heilung unter Leitung von Sai Cholleti statt. Schon im darauf folgenden Jahr begann die Ausbildung erster Prana-Lehrer in Dresden und in den neuen Bundesländern. Weitere Grund-, Aufbau- und Weiterführungs-Seminare fanden in Dresden und immer neuen Seminarorten statt, bis die neu ausgebildeten Regionallehrer nach ersten eigenen Einführungsvorträgen ab 2002 eigene Grundseminare hielten.

Bis zur Gründung des PRANA-Zentrums Dresden im Herbst des Jahres 2004 erschienen in der Zeitschrift „naturel“ vier Artikel, die einen tieferen Einblick in die Möglichkeiten von Prana-Heilung gaben und über das Entstehen des PRANA-Zentrums in Dresden berichteten.

Alle Artikel sind als PDF-Download abrufbar:

Diagnose Krebs

Prana-Heilung bei schweren Krankheite

Eine konservative Brustkrebs-Therapie wurde mit der Prana-Heilung begleitet

Im Sommer des letzten Jahres bekam ich die Schockdiagnose Brustkrebs, sehr bösartig. Zuerst mussten mein Mann und ich das verdauen. Dann teilten wir es den Kindern mit, den Verwandten und dann auch den Freunden, was jedes mal sehr schwierig war, denn für alle Beteiligten war es schließlich ein Schock. Verbinden alle nicht damit sofort Tod, langes Leiden und andere schrecklichen Dinge?! Eines wusste ich aber gleich von Anfang an: Ich lasse mich nicht ausschließlich konservativ (Chemo) behandeln, sondern auf jeden Fall auch komplementär. Auf welche Weise genau wusste ich noch nicht. Kurz bevor die Chemotherapie beginnen sollte, erinnerte ich mich wieder an eine Begebenheit mit einer Bekannten, die vor vielen Jahren eine sehr eindrucks- und wirkungsvolle Prana-Anwendung bei meiner Nieren- und Blasenentzündung durchführte. Die Entzündungen heilten aus, vor allem die quälenden Schmerzen der Blasenentzündung ließen schon während der ersten Behandlung sofort nach, was mir im Gedächtnis haften blieb. (Ich hatte dann nie wieder eine Blasenentzündung.) Danach verloren wir uns wieder aus den Augen. Doch diese Anwendung behielt ich in Erinnerung und ich führte sie sogar bei meinen Kindern durch, doch noch ohne richtige Anleitung.

Ich rief also die besagte Bekannte nach so vielen Jahren an und fragte nach und ich hatte Glück. Sie hatte mittlerweile ein Prana-Zentrum aufgebaut und schon viele Erfahrungen auch mit Brustkrebspatientinnen machen können. Ich jubelte innerlich und hatte eine vorsichtige Ahnung, dass jetzt wieder alles gut werden würde, auch wenn noch ein langer Weg vor mir lag.

Mein erster Besuch im Prana-Zentrum ist mir immer noch sehr eindrücklich vor Augen. Die erste Anwendung nahm mir den Schock. Ich konnte wieder aufatmen, mein Gang war nicht mehr gebeugt, denn die Diagnose war niederschmetternd, wie ein heftiger Schlag auf den Rücken hat es mich bis tief ins Mark getroffen. Ich war wie gelähmt, konnte keinen klaren Gedanken mehr denken… Allein schon das Gespräch mit ihr half mir sehr. Meine Verzweiflung wich einer positiven Einstellung. (Als ich meinen Sohn kurz danach aus dem Kindergarten abholte, schaute er mich erstaunt an und fragte mich, ob ich denn jetzt wieder gesund wäre.)

Gut und wichtig fand ich außerdem, dass meine Prana-Anwenderin die konservative Behandlung – also Chemo nicht verteufelte – sondern die Prana-Heilung als begleitende Anwendung verstand, gemeinsam mit Ärzten arbeitet und deswegen auch sehr gut darüber informiert ist.

Dann kam der erste Termin zur Chemotherapie, meine Aufregung war groß, die Angst ebenfalls. Aber meine Prana-Anwenderin war da und konnte mich sehr wirksam beruhigen. Sie behandelte die Medikamente und danach mich, während die Mittel in meine Adern hineinflossen. Ich stellte mir vor, es ist eine hell leuchtende heilende Flüssigkeit, die nur Gutes bewirkt. Dann kam ich benommen nach Hause und wartete auf die grausigen Nebenwirkungen, auf die mich mein Onkologe vorbereitete und die man überall nachlesen kann. Ich gab irgendwann nach der dritten Chemo-Sitzung das Warten auf. Außer der Verlust an Haaren, einem Fingernagel und Kraft, blieb ich die ganze Zeit davon verschont und freute mich nur noch über diese grandiose tolle Prana-Anwendung, die mir jedesmal unglaublich Energie gab. Und die brauchte ich, da mir die Chemo-Therapie hauptsächlich an den Kräften zehrte. Während ich das schreibe, bin ich unglaublich voll von Dankbarkeit für diese Prana-Anwenderin und die Prana-Heilung!! Ich weiß nicht, wie ich es ohne ihre Hilfe überstanden hätte!!

Auch ich selbst führte die Anwendung nach ihrer Anleitung täglich durch, nahm ihre Ratschläge an und setzte sie um. Ich machte körperliche Übungen und hielt mich so viel wie möglich draußen in der Natur auf, ernährte mich gesund, nahm Vitamine ein und meditierte regelmässig auch über Themen, die mich bis dahin belasteten, die anzugehen ich aber immer hinausgeschoben hatte. Die persönlichen Gespräche, die auch Teil der Anwendung sind, waren mir immer sehr wichtig und halfen mir sehr. Mein Onkologe hatte nie die Nerven und die Kraft sich so mit mir auseinander zu setzen, auch wenn er einfühlsam und interessiert war. Das Wartezimmer ist einfach immer voll mit Krebspatienten und mir schien für ihn das Limit schon lang erreicht. (Eine Psychotherapeutin kam für mich nicht in Frage, da ich von dieser Art Gespräche nichts halte.)

Die Operation verlief gut. Ich konnte kurze Zeit nach der OP wieder aufstehen und mich (meinen Arm) vollständig bewegen, was die Ärzte in Erstaunen versetzte. Ich durfte das Krankenhaus schon nach zwei Tagen verlassen. Die Wunde heilte sehr schnell aus und es gab keine dicken Narben.

Mittlerweile habe ich einen Grundkurs in Prana-Heilung besucht, den zweiten habe ich noch vor mir. Ich wende die Prana-Heilung bei meinen Kindern, mir selbst und meinem Mann an. Der tut sich zwar schwer zu akzeptieren, wie diese Methode funktioniert, das Ergebnis nimmt er aber immer gern an.

Ich wünsche mir, dass die Prana-Heilung mehr bekannt und vor allem akzeptiert wird, damit mehr Menschen davon profitieren können!

Ansgard L.

Was genau bedeutet „Heilung im familiären Feld“?

Prana-Heilung zu praktizieren heißt nicht allein körperliches oder seelisches Leid zu lindern, sondern ebenso unsere Beziehungen innerhalb der Familie in Harmonie zu bringen. Dass ein jeder Mensch mit allen anderen Menschen verbunden ist, und wir damit als Menschheit eine große Familie verkörpern, gilt längst nicht nur als metaphysische Weisheit. Diese Tatsache wir d als feinstofflich wirkendes Naturgesetz erlebt, welches wir in der Prana-Fernheilung oder während Segnungen, in Meditationen sowie Gebeten einsetzen.

Die Beziehungen innerhalb von Familien sind ein Gleichnis für die Beziehungen der Menschheit, der Länder, Glaubensgemeinschaften, Kulturen und politischen Systeme untereinander. Noch immer kämpfen Menschen innerhalb ihrer Familien innerlich und äußerlich miteinander. Dem Weltfrieden ein Stück näher zu kommen, bedeutet vor allem die Beziehungen untereinander zu heilen. Indem wir unterdrückte Aggressionen, Kummer, Enttäuschungen und Schuldgefühle Schritt für Schritt überwinden, gestalten wir nicht nur den eigenen Lebensweg glücklicher, wir verhindern damit auch, dass falsches Denken an unsere Nachkommen oder an das Feld unserer Familie weitergegeben wird. So ist das seelische Befinden eines jeden Einzelnen nicht allein nur eine private, sondern immer auch eine Angelegenheit, die das ganze Familiensystem betrifft. Psyche, Emotionen und Verhalten der Eltern beeinflussen die Seele der Kinder und damit auch deren körperlichen Zustand. Die Forschungen des Zellbiologen Bruce Lipton zeigen, dass der genetische Code nicht die Hauptquelle der Informationsweitergabe ist. Es ist ganz offensichtlich, dass Emotionen und Gedanken bestimmte Schwingungen sind. Innerhalb des familiären Schwingungsfeldes werden so Emotionen, Charaktere, ja sogar Weltsicht „vererbt“. Die tiefe Depression einer Mutter deformiert auch das Feld ihrer Kinder. Und um Kinder mit aggressivem, unausgeglichenen Verhalten zu helfen, bedarf es auch der Befriedung des familiären Umfeldes. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen, vielmehr steht die wunderbare Möglichkeit im Vordergrund, alte Wunden zu heilen. Eine Familie bietet uns die beste Gelegenheit zu lernen und uns zu entwickeln. Warum? Das Gesetz von Ursache und Wirkung lässt uns die Elternrolle besser verstehen. Wir sind wie Magneten. Jeder Mensch wird von dem Umfeld angezogen, das er benötigt, um Erfahrungen zu machen, die seinem Lebensplan entsprechen. Es handelt sich dabei um Geschehnisse, die in früheren Inkarnationen unvollendet blieben oder nicht akzeptiert waren und durch die er nun lernen soll, zu lieben und sich zu entfalten. Eine Folge dieses Gesetzes ist die Tatsache, dass wir neben unserem Umfeld auch unsere Eltern gewählt haben, um bestimmte Erfahrungen zu machen und alte Seelenwunden unserer Vorleben zu heilen. Die Elternrolle ist eine einzigartige Möglichkeit, bedingungslose Liebe und Überwindung des Egos zu lernen. Sie erfordert außerdem viel Achtsamkeit, Verständnis, Toleranz, Loslassen und eine gewisse Konfrontation mit unseren eigenen Mängeln und Grenzen. Kinder werden nicht selten zum Vergrößerungsglas für die Stärken und Schwächen ihrer Eltern. Innerhalb der Familie lernen wir aufgrund des Zusammengehörigkeitsgefühls am ehesten mit dem Herzen zu denken. Lehnen wir beispielsweise Menschen, die nicht fleißig sind oder keinen Erfolg erzielen ab, besteht die Möglichkeit, dass unsere Kinder ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Da wir jedoch unsere Kinder lieben, beginnen wir nun auch Toleranz, Mitgefühl und Liebe gegenüber Menschen zu entwickeln, die nicht unseren Maßstäben entsprechen.

Zwischenmenschliche Beziehungen geben Gelegenheit, wahre Liebe und Weisheit kennenzulernen. Wenn wir beginnen, unseren Mitmenschen nicht mehr zu wünschen, was wir für sie am besten halten, sondern was sie selbst möchten, sind wir auf dem Weg zur Entwicklung bedingungsloser Liebe schon ein gutes Stück vorangekommen.

Dabei sind es nicht allein Worte und Handlungen, die unser Umfeld beeinflussen. Die Frequenzen unserer Gedanken und Gefühle werden von anderen Menschen wie Botschaften empfangen. Deswegen fühlen wir uns in Gegenwart eines warmherzigen, liebevollen und fröhlichen Menschen wohler als bei einer pessimistischen, ängstlichen oder sich gekränkt fühlenden Person. Wir tragen größte Verantwortung auch für das, was wir denken und fühlen. Deshalb sind innere Reinigungen, wie wir sie durch die Lehren von Choa Kok Sui erlernen können, das Beten, Vergeben, Segnen, Mantrensingen und richtiges Atmen wirksame Methoden, Negativität im Denken und Fühlen zu überwinden. Wir wissen um den göttlichen Funken in jedem Menschen und sollten uns dies täglich bewusst machen. Auf der äußeren Ebene habe ich Umgang mit Menschen, auf der inneren mit Gott.

Die Fähigkeit, unangenehme Situationen zu akzeptieren und Gott zu danken, bedeutet Reinigung der Seele. Hass und Verurteilung hingegen bedeuten, dass ich die Reinigung meiner Seele nicht akzeptiere und somit unbewusst blockiere. Auf der äußeren Ebene muss ich mich nicht mit jeder Situation abfinden. Ich darf das Geschehen unter Kontrolle haben und regulierend eingreifen, wenn dies nötig ist. Auf seelisch geistiger Ebene aber ist es indessen heilsam, den inneren Frieden zu wahren, oder, wenn wir irritiert sind, ihn so schnell als möglich wiederherzustellen. Halten wir Ärger über lange Zeit fest, senden wir Schwingungen aus, die im Widerspruch zur Harmonie des uns umgebenden göttlichen Feldes stehen. Das wiederum bewirkt eine Deformation unseres eigenen Energiefeldes. Damit ist unser natürlicher Schutz geschwächt. Die Folge können Krankheiten, Unglücksfälle und Beziehungsstress sein. Im Energiefeld des Menschen ist die Grundschwingung der Liebe, die Schwingung der Gesundheit. Aufgrund der starken Feldzusammengehörigkeit innerhalb einer Familie, werden stärkste Störungen verursacht, wenn sich einzelne Familienmitglieder von Gott, den Eltern, den Kindern und nahestehenden Menschen lossagen. Hat der Mensch diese Verfehlung erkannt und versucht, sich mit aller Kraft zu ändern, kann Heilung auf vielen Ebenen, auch bis in nachfolgende Generationen stattfinden.

Eine wichtige Praxis bei Konfrontationen ist das Zuhören auf das, was uns das Herz unseres Gegenübers mitteilen möchte. Wir lassen den Gesprächspartner ausreden und vermeiden vorschnelle Kopfreaktionen. Bleiben wir während des Gesprächs im Herzen verankert gelingt es eher, sachlich, aufrichtig un mitfühlend zu bleiben. Manchmal ist Liebhaben hilfreicher für die Situation als Recht behalten zu wollen. In einer Auseinandersetzung mit unseren Lieben kommen wir eher zu einer Lösung und Befriedung, wenn wir nur über die aktuelle Situation sprechen und die Vergangenheit ruhen lassen. Um eine drückende Situation zu erlösen, verändert man zuerst Kraft des Willens seine Gefühle. Das bedeutet, dass wir uns nicht gegen unangenehme Gefühle zur Wehr setzen, sondern diese mitfühlend und ohne Bewertung annehmen. Das ist der schnellste Weg sie zu überwinden. Schmerz können wir selbst transformieren, wenn wir LIEBE in uns aktivieren. Wir haben alles in uns, um auch schwierige Prüfungen zu bestehen. Jedes Leben bringt Freude und Schmerzen hervor. Zu gern würden wir uns allein auf die Freude konzentrieren und den Schmerz verdrängen. Geschickter im spirituellen Sinn ist, alles was uns im Leben begegnet, als Möglichkeit zum Wachsen zu sehen. Fehler zu machen ist nicht schlimm. Die Hauptsache ist, die eigenen Fehler zu verstehen und diese durch Reue, einhergehend mit Vergebungspraxis, zu überwinden.

Es ist kein Geheimnis, dass wir Liebe, Glück und inneren Frieden nur dann in unser Leben ziehen, wenn wir diese zuerst in uns selbst aktivieren. Für die Entwicklung der Kinder ist es sehr wichtig, dass ihre Eltern in ihrer Gegenwart Humor zeigen, viel scherzen, lachen und glücklich sind. Kinder sollen sehen, dass ihre Eltern Freude am Leben haben. Nur so können sie mutig und beherzt die Herausforderungen des Lebens meistern. Lang anhaltende Verstimmungen, Klagen und Lebensunlust der Eltern ängstigen die Heranwachsenden und nehmen ihnen die Energie, sich selbständig auf den Weg zu machen. Vorbild zu sein ist wirksamer als alle gut gemeinten Worte. Vernunft allein bringt keine anhaltenden Ergebnisse hervor, wenn die Liebe nicht ausreichend entwickelt und die Seele nicht harmonisch ist. Mancher ungelöste familiäre Konflikt führt dazu, dass Menschen sich in der Opferrolle sehen und, ohne sich dessen bewusst zu sein, in ihr einrichten. Wer in der Opferrolle bleibt, sucht die Schuld nur bei Anderen. Er weigert sich, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und trägt nichts dazu bei, Probleme zu lösen. Seelenwunden heilen langsamer als physische Wunden. Ihre Ursachen liegen tiefer und reichen weit hinter die unmittelbar auslösende Situation im Jetzt zurück, weshalb es größerer Geduld und anhaltender Disziplin bedarf, diese zu erkennen und aufzulösen.

Zur Überwindung solch schwer lastender Negativität trägt der aufrichtige und zielgerichtete Einsatz der Möglichkeiten von Prana-Heilung und Charakterbildung maßgeblich bei. Die Annahme und sinnvolle Integration von Gefühlen, Wünschen und Lebenserfahrungen bewirkt, dass sich unser Solarplexus entspannt und öffnet, wodurch das Licht in unserem Inneren zunimmt und unser Leben erhellt. Unsere allgemeine Stimmungslage hängt stark davon ab, wieviel Licht wir in uns zulassen. Und dieses Empfinden projizieren wir fortwährend in unsere Familie und unsere Außenwelt.

Strahlen wir also lieber aus, als uns zu verströmen und erhöhen wir durch Anstrengung des Willens und mit der Kraft unseres liebenden Herzens die Achtung gegenüber uns selbst, so gelingt uns auch die schrittweise Harmonisierung und Heilung des familiären Feldes.

Dipl.-Phil. Patricia Gulde

Quellen:

Choa Kok Sui, Golden Lotus Sutras
S. N. Lazarev, Karma-Diagnostik
Willigis Jäger, Über die Liebe

Vom Annehmen und Loslassen

Ein Hexenschuss hatte mich plötzlich lahmgelegt. Steif und unbeweglich lag ich im Bett, unfähig aufzustehen und mich anzuziehen, ohne vor Schmerzen halb ohnmächtig zu werden. Ein Glück, dass wir Prana-Heilung erlernt haben, dachte ich zu meiner Beruhigung. Der Schmerz und die Gedanken an die vor mir liegenden Aufgaben und Termine waren jedoch zu präsent, um mich entspannt auf eine Selbstheilung einlassen zu können. Deshalb bat ich meinen Mann um eine Prana-Behandlung. Nachdem er das Nötigste zur Versorgung unserer Kinder und die dringendsten Arbeiten im Büro erledigt hatte, behandelte er mich sorgfältig mit Prana. Die Schmerzen veränderten sich nur minimal. Deshalb rief mein Mann am darauffolgenden Tag eine kompetente Orthopädin aus unserer Prana-Community an, um in Erfahrung zu bringen, was wir noch zur Verbesserung der Situation tun können. Das Telefon war auf Raumton gestellt, so dass ich aus dem benachbarten Zimmer das Gespräch verfolgen konnte: „Was können wir machen, Patricia hat einen Hexenschuss und kann vor Schmerzen nicht einmal aufstehen.“ Darauf antwortete die Ärztin freundlich aber bestimmt: „Sie hat jetzt auch nicht aufzustehen!“ Diesen Satz wiederholte ich danach fortwährend wie ein Mantra – Ich habe jetzt nicht aufzustehen … – und ergänzte für mich – … Ich kann jetzt so lange liegen, wie es gut für mich ist. Ich lasse alle Sorgen und Ängste los.
Das was ich mir lange nicht zugestanden hatte, meinem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nachzukommen, ermöglichte mir jetzt mein heftiger Rückenschmerz. Allmählich konnte ich mein Symptom steif und unbeweglich zu sein, in freundlicher Betrachtungsweise als ruhig und still annehmen. Kurz darauf spürte ich ein warmes Pulsen im unteren Rücken. Beim nächsten Versuch aufzustehen bemerkte ich eine erste kleine Verbesserung. Unbewusst hatte ich die Zeit vor dem Hexenschuss zu viel Druck auf mich ausgeübt, wollte alle anstehenden Aufgaben mit gleicher Hingabe bewältigen und bemerkte in den Momenten, wo ich meinem Bedürfnis nach Ruhe ein wenig nachgab, wie mich schlechtes Gewissen bedrängte. Dann rechtfertigte ich mich vor mir selbst, dass ich ja regelmäßig körperliche Übungen und Meditation praktiziere. Das muss genügen!
Kann es also sein, dass ich in meiner Krankheit genau die Eigenschaften und Verhaltensweisen auslebe, die ansonsten nicht zulasse? Mein Heilungsprozess hängt also auch von meiner Bereitwilligkeit ab, mit dem Symptom Frieden zu schließen und mich nicht allein auf eine Behandlung von aussen zu verlassen, um von dieser eine möglichst rasche Beseitigung meines Leidens zu erwarten. So kann ich ein Symptom auch als Botschafter für mich verstehen, welcher eine von mir vernachlässigte Seite meines Wesens wahrnehmbar macht. Bin ich von einer solchen Einsicht durchdrungen, bewirkt auch die Prana-Heilung wesentlich schnellere Ergebnisse. Diese Erfahrung liegt nun sechzehn Jahre zurück. In meinem eigenen Prozess, bei der Arbeit mit Klienten und Seminarteilnehmern begleitet mich seither dieser Pfad des Annehmens und Loslassens als wesentlicher Schlüssel für einen erfolgreichen Heilungsverlauf.
Im Buch Prana-Selbstheilung weist Stephen Co auf dieses Thema mit einem Zitat des bekannten Psychologen G. Hendricks hin: „Alle negativen Emotionen sind sanfte, kurzlebige Wellen, wenn wir uns nicht dagegen wehren, sie zu empfinden.“ Akzeptieren wir unsere schwierigen Gefühle und Schmerzen nicht, oder versuchen diese zu verdrängen, erzeugt dies einen immensen inneren Druck, welcher auch den Fluß der Lebensenergie einschränkt. Körperliche und seelische Schmerzen zunächst einmal wahrzunehmen, zuzulassen und anzunehmen, sich ihnen zu ergeben, bedeutet keinesfalls sich hängen zu lassen oder aufzugeben. Ein Loslassen von Schmerzen, die ich zuvor nicht angenommen habe ist kaum möglich. Wir bleiben im Problem stecken.
Wenn wir mit dieser Strategie noch nicht so vertraut sind, tragen wir ein riesiges Reservoir angesammelter schwieriger Emotionen und nutzloser Überzeugungen mit uns herum. Der angestaute Druck macht uns unglücklich, verursacht jede Menge Probleme und auch körperliche Missempfindungen. Vielleicht waren wir auch schon an einem Punkt angelangt, wo wir uns mit diesem Zustand abgefunden hatten und der Meinung verfallen waren, dass dies zum Menschsein dazu gehört. Andererseits versuchten wir dennoch, mittels bewusster und unbewusster Ausweichmanöver dieser unangenehmen Lage zu entkommen. Die Gedanken als solche sind nicht schmerzhaft. Allein die Emotionen, welche mit ihnen verbunden sind, verursachen Schmerzen. Jene Wahrheit vermittelt uns auch Eckhard Tolle, ein großer Weisheitslehrer unserer Zeit, wenn er vom Emotionalkörper als dem „Schmerzkörper“ spricht. Der Schmerzkörper vieler Menschen befindet sich in einem dauerhaften Erregungszustand, was sich zerstörerisch auf ihre Persönlichkeit und ihr Umfeld auswirkt. Angesammelter Druck von schwierigen Gefühlen produziert immer neue Gedanken. Oft sind es nicht enden wollende Gedankenketten, welche sich um nur eine schmerzliche Erinnerung ranken. Gelingt es uns, dieses schmervolle Gefühl anzunehmen, sich ihm zu ergeben und es danach loszulassen, indem wir nicht mehr länger mit ihm identifizieren, würden all diese Gedanken verschwinden. Darin erfüllt sich der Sinn jeglicher Vergebungspraxis.
David R. Hawkins, Mediziner, Wissenschaftler und Mystiker, analysiert in seinem Buch „Loslassen – Der Pfad widerstandsloser Kapitulation“ eindrucksvoll, mit welchen Methoden der Mensch vergeblich seinem Gefühlsdrama zu entkommen versucht und auch, welch einfache Strategie aus dem Dilemma führt. Hawkins stellt zunächst die üblichen Arten, mit schmerzhaften Emotionen umzugehen vor: Diese sind Verdrängung und Unterdrückung, Ausdruck und Flucht.

Verdrängen und Unterdrücken

Wenn wir schwierige Gefühle verdrängen, liegt es daran, dass so große Schuldgefühle und Angst mit diesem Gefühl einhergehen, dass es kaum bemerkt, sofort ins Unbewusste gestoßen wird. Auf Grund von Schuld und Angst verdrängen wir die urteilsfreie Wahrnehmung in uns. Anstatt es zu fühlen, projizieren wir was uns schmerzt auf die Welt, auf andere Menschen und die uns umgebenden Umstände. Projektion ist ein sehr häufig angewandter Mechanismus in der heutigen Zeit. Im größeren Maßstab ist er sogar ein Auslöser für Konflikte, Unruhen und Kriege. Es ist zur gesellschaftlichen Normalität geworden, den sogenannten Feind zu hassen. Wir beziehen unseren Selbstwert auf Kosten anderer Menschen. Das spaltet schließlich die Gesellschaft. Der Mechanismus der Projektion liegt jedem Angriff, aller Gewalt und Aggression und jeder Form gesellschaftlicher Zerrüttung zu Grunde. Wir befinden uns gegenwärtig inmitten eines solchen Prozesses. Im Unterschied zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügen wir heute jedoch über weitaus größere Möglichkeiten von Teilhabe an der Vielfalt geistiger Entfaltungsmöglichkeiten, einer weltweiten Friedensbewegung und einer dynamischen spirituellen Entwicklung.
Anhaltendes Verdrängen von Gefühlen verursacht Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Bluthochdruck, Allergien und andere psychosomatische Leiden. Dies wiederum führt immer mehr Betroffene auf die Suche nach einer wahrhaftigen Lösung und letztendlich auf den Weg der Erkenntnis. Somit wird das Leid immer mehr zum Auslöser des Erwachens.

Ausdruck

Viele Menschen glauben, dass das Ausdrücken ihrer unangenehmen Gefühle im Aussen, sie von diesen befreit. Das Gegenteil tritt ein. Wir verbreiten und verstärken das Gefühl und verleihen ihm so noch zusätzliche Energie. Laden wir unsere angestauten Emotionen auf unseren Mitmenschen ab, erleben sie dieses Verhalten als Angriff. Das führt zur Verschlechterung und Zerrüttung von Beziehungen. Öfter wird das Zulassen von schwierigen Gefühlen mit dem Auslassen an Anderen verwechselt. Übernehmen wir hingegen Verantwortung für unsere Gefühle, sind bemüht, uns nicht mit ihnen zu identifizieren und diese schließlich zu neutralisieren, befinden wir uns auf dem richtigen Weg.

Flucht

Flucht ist ein weiterer Versuch, unangenehmen Empfindungen durch Ablenkung zu entkommen. Auf diesen Ausweg zielt im Wesentlichen die Unterhaltungs- und Genussmittelindustrie ab. Aber auch der Workaholic und der sich durch eine endlose Vielzahl von Aktivitäten ablenkende Mensch, flüchtet vor seinem innersten Wesen. Diese Flucht kann sich von einer Neigung zu einem Suchtverhalten entwickeln, welches unbewusst aufrechterhalten wird, um die Gefühle davon abzuhalten an die Oberfläche zu kommen. Mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung des Alltags weiten sich die Fluchtmechanismen gegenwärtig ins Unermessliche aus.
Wollen wir unangenehme Gefühle loswerden, geht es immer zuerst darum, die Emotion zur Kenntnis zu nehmen, sie zu akzeptieren, ihr zu erlauben da zu sein. Jeder Widerstand gegen die Emotion lässt sie fortbestehen. Indem der Mensch gegenwärtig wird, seinen Schmerz wahrnimmt ohne sich mit ihm zu identifizieren, wird er sich dessen bewusst, dass es eine Instanz jenseits des Schmerzes gibt. Sich gegen etwas zu sträuben, was vorhanden ist, erzeugt immer Schmerz. Es ist so, als ob du mit deinen Händen gegen eine Wand drückst, um sie weg zu schieben. Die Wand bleibt bestehen, deine Hände schmerzen. Lässt du los und trittst zurück, verliert sich der Schmerz in deinen Händen und deine Perspektive weitet sich.
Sicher hast du inzwischen bemerkt, dass du diesen Mechanismus schon oftmals erfolgreich in deinem Leben angewandt hast. In dem Moment, wo du loslässt, öffnest du dich für einen anderen Weg. Im täglichen Leben machst du immer wieder die Erfahrung, dass angestrengtes Suchen nach einem Begriff oder Gegenstand selten erfolgreich ist. In dem Moment, wo du loslässt und vertraust, präsentiert sich die richtige Lösung. Du musst dich nur immer wieder an die Strategie des Annehmens und Loslassens erinnern. Dies wird sich heilsam auf alle Bereiche deines Seins auswirken, dein spirituelles Wachstum voran bringen und deine Erfüllung im Leben Wirklichkeit werden lassen.

Dipl.-Phil. Patricia Gulde

Quellen:
C. Kössner, Dr. L. Leeb, A. Senger. Meine Krankheit spiegelt mich
Stephen Co & Dr. Eric Robins. Prana-Selbstheilung
Eckhard Tolle. Eine neue Erde
Dr. med., Dr. phil. David R. Hawkins

Über die Liebe zu dir selbst

Wenn du von vielen Seiten immer wieder über die Notwendigkeit dich selbst zu lieben hörst, liegt es wohl daran, dass Selbstliebe in unserem Kulturkreis noch kein Selbstverständnis ist und manchmal missinterpretiert wird. Darum soll von vornherein deutlich gemacht werden, dass Selbstliebe nichts mit Selbstbezogenheit zu tun hat. Ein anderes Missverständnis liegt darin begründet, vielleicht anzunehmen, dass tiefe Liebe zu sich selbst verhindern könnte, sich seiner Schwachpunkte bewusst zu werden und an ihnen zu arbeiten, da man ja sozusagen durch eine rosarote Brille auf sich schaut.
Der selbstbezogene Mensch sieht die Welt in erster Linie von seinem eigenen Standpunkt aus an. Es fällt ihm schwer, die Beweggründe anderer Menschen zu verstehen. Dadurch wirkt sein Gestus mitunter dominant und rechthaberisch. Selbstbezogen denkende Menschen stehlen oft Energie von anderen, in dem sie unaufhörlich von ihren Problemen, Beschwerden, ihren Vorhaben oder ihrem Besitz sprechen. Ihnen fehlt die „Antenne“ für ihr gegenüber. Auch spürst du ihre Intoleranz gegenüber anderen Denkweisen oder Religionen. Sie versuchen direkt oder subtil Druck auf andere auszuüben und nutzen nicht selten Menschen für ihren persönlichen Vorteil aus. Ein Weg aus solchen einengenden Wesenszügen führt zunächst einmal über eine Phase ehrlicher Selbstbetrachtung. Das kann schmerzhaft sein. Wenn dieser Schmerz zugelassen wird, der Mensch anfängt zu bereuen und fest entschlossen ist künftig anders zu denken und zu handeln, kann er sich aus dieser Enge befreien. Regelmäßige Vergebungspraxis, sich selbst mit einbezogen, das Praktizieren der Zwei Herz-Meditation, Dienen und Spenden ohne etwas dafür zu erwarten und täglich mehrmals liebevoll über andere Menschen denken und sprechen sind wirksame Methoden, um aus dem Dilemma herauszufinden.
Das zweite Missverständnis auf dem Weg bedingungsloser Selbstannahme, welches in der Angst liegt, eine unliebsame Eigenschaft oder Situation könnte bis ans Ende meines Lebens fortdauern, wenn ich mich zu sehr liebe, steht wohl vielen um ihre Entwicklung bemühten Menschen im Weg. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Situation hat dich nur dann wirklich im Griff und ändert sich keinen Deut, solange du sie nicht akzeptierst. Du machst die verschiedensten Emotionen durch und wirst wütend auf dich selbst, dass daraus sogar Zwänge erwachsen können. Jedes Mal wenn du dich verurteilst, liebst und akzeptierst du dich nicht wirklich. Wahre Selbstliebe heißt, dich so anzunehmen, wie du bist und das Geschehen um dich herum so wahrzunehmen wie es ist. Je mehr du versuchst eine Seite deines Selbst zu unterdrücken, umso stärker wird sie. Beobachte dich einmal, wenn du ärgerlich oder wütend bist. Wenn du dir erlaubst, wütend zu sein, kannst du dich während des Wutanfalls beobachten. Du spürst wie dein Körper, deine Emotionen und dein Verstand agieren. Wenn du dich weiter beobachtest ohne dich zu verurteilen, dauert dein Wutanfall nicht lange. Dies ist ein ganz wesentlicher Schritt zur Selbstannahme. Fehler die uns passieren und die wir als solche erkennen, sind notwendige Erfahrungen die jeder Mensch macht. Du kannst das Wort „Fehler“ auch gern durch „Lernaufgabe“ ersetzen. Und wenn du beginnst dich wirklich zu lieben, wird es dir leichter fallen, dich um deine Lernaufgaben zu kümmern. Denn Menschen, die man liebt, um die kümmert man sich doch gerne, stimmt’s?
Wenn du dir erlaubst, dich so anzunehmen, wie du gerade bist, räumst du anderen Menschen das gleiche Recht ein. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, wie schnell du dich von Menschen entfernst, wenn du anfängst sie zu verurteilen oder zu beschuldigen? Das gleiche geschieht in deiner Beziehung zu dir selbst. Du entfernst dich von deinem wahren Wesen, das liebevoll ist und Liebe empfangen möchte.
Je mehr du dich vor Ablehnung fürchtest, desto mehr Aggression verspürst du. Wenn du überzeugt bist, dass andere dir grollen und dich ablehnen, umso mehr gerätst du in die Defensive. Wenn dich jemand kritisiert, hältst du dich für wertlos. Erst wenn du das Stadium der bedingungslosen Akzeptanz deines Selbst durchlebst, ist eine Transformation möglich. Wenn ein Teil von dir einen anderen Teil ablehnt, besteht der erste Schritt darin, dir das Existenzrecht des abgelehnten Teils einzuräumen. Es ist ein Zeichen von falschem Stolz, wenn wir uns nicht vergeben können oder wollen. Selbstvergebung bewirkt eine erstaunliche innere Wandlung. Du wirst von einer schweren Last befreit, fühlst dich leichter und siehst sogar jünger aus.
Wenn du dich weiterentwickeln möchtest, ist eine freundliche Beziehung zu dir selbst die erste Voraussetzung. Liebe dich so, wie eine Mutter oder ein Vater ihr Kind lieben, obwohl es manchmal bockig, wütend oder faul ist. Wenn du dich ständig für wenig liebenswert hältst, verlierst du viel Lebensenergie. Allein die Frequenz der Liebe in deinem innersten Wesen erlaubt es dem höchsten göttlichen Sein, welches nichts anderes als reine Liebe ist, mit deinem Feld in Resonanz zu gehen, dich zu nähren und zu heilen.
In der liebevollen Annahme deines ganzen Wesens und aller Geschehnisse um dich herum verbirgt sich eine große Quelle der Kraft. Je mehr ich ablehnend bin und nein sage, desto weiter bin ich von der Wahrheit entfernt. Manchmal kann aber auch ein anderen Menschen gegenüber freundlich ausgesprochenes „Nein“, Ausdruck des inneren „Ja“ zu dir selbst sein. Das ist ebenso eine Form von Selbstliebe.
Anhaltendes Bedauern deiner Vergangenheit raubt dir gleichfalls Mengen an Lebenskraft. Deine Gedanken kreisen schmerzhaft um Ereignisse, die nicht mehr zu ändern sind. Damit nimmst du dir deine ruhige Zentriertheit im Hier und Jetzt, der einzigen Realität, die wirklich existiert und die du beeinflussen kannst. Ein Schlüsselsatz, um Frieden zu schließen, mit allem was hinter dir liegt lautet: „Ich sage ja zu meiner Vergangenheit und segne sie“. Das befreit und erlaubt dir dein schöpferisches Potenzial in der Gegenwart zu erkennen. Wenn du dir deine Lernaufgaben bewusst machst, dir vielleicht notierst, was du ablegen und was du entwickeln möchtest, kannst du dein eigener liebevoller und achtsamer Mentor und Coach sein. In den Golden Lotus Sutras von GMCKS findest du jede Menge kostbarer Impulse dafür.
Um gesund an Körper und Seele zu werden und zu bleiben ist das Wahrnehmen, Annehmen und Transformieren deiner Emotionen durch mitfühlende Liebe entscheidend. Wenn du durch Einsatz deiner Willenskraft Achtung gegenüber dir selbst hervorrufst, deine Selbstbewertung erhöhst und den Glauben an deine Kraft vertiefst, wird sich das in jeder Zelle deines Organismus wiederspiegeln. Aktiviere Freude, Dankbarkeit, Liebe und Akzeptanz dir selbst gegenüber immer wieder, bis sie zum Zustand deines Wesens werden.
Praktizierte Selbstheilung bedeutet auch ein beständiges Aktivieren der körpereigenen Intelligenz durch bewusste anhaltende liebevolle Güte zu dir selbst. Schließlich haben wir diese Intelligenz auch durch unbewusstes denken, fühlen, handeln und unterdrückte Emotionen gestört. Jede unserer Billionen Zellen besitzt ein eigenes Intelligenzzentrum. Aktive Selbstheilung erfordert, dass du dir die gleiche Liebe, Hingabe und Achtsamkeit entgegenbringst, wie in der heilenden Zuwendung welche du anderen Menschen gibst. Wenn du deine Selbstheilung ausschließlich wie eine unumgängliche Pflichtübung praktizierst, wird dein Erfolg nur mäßig sein.
Die höchste Liebe die ein Mensch empfinden kann, ist die Liebe zu Gott. Wenn du dir bewusst machst, dass du den göttlichen Funken in deinem Inneren trägst, wird diese Erkenntnis auf dem Weg der Liebe zu dir selbst eine Brücke sein.
Natürlich strahlst du beständig aus, was du über dich denkst. Wenn du dich in der Vergangenheit öfter verurteiltest und dachtest, dass du versagt hast oder dass du es nicht geschafft hast, ist es an der Zeit, diese negativen Programmierungen aufzulösen. Wie wäre es mit folgenden Affirmationen: „Einiges habe ich ganz gut gemacht“. „Ich muß nicht perfekt sein“, „Ich gebe mein Bestes“.
Wichtig für ein gutes Selbstwertgefühl ist auch, daß du dich nicht mit anderen vergleichst, glücklich und zufrieden bist, mit dem was deine momentane Lebensaufgabe ist. Glück stellt sich nicht durch Erfolg ein sondern umgekehrt: Wenn du beschließt glücklich zu sein, wirst du auch bald erfolgreicher werden. Was immer du aus deinem Innersten Wesen ausstrahlst, kommt zu dir zurück. Wenn du stärker in Kontakt mit der Liebe zu dir selbst kommst, suchst du sie nicht ständig im Außen. Denn Liebe von außen kommt und geht. Manchmal ist Liebe, die von anderen kommt, bedingte Liebe. Menschen lieben dich, weil du ihre momentanen Bedürfnisse stillst. Sobald du aufhörst ihre Bedürfnisse zu erfüllen, verändern sich ihre Gefühle. Gott sei Dank gibt es auch Ausnahmen. Manche Menschen lieben dich bedingungslos. Und sie sind nur deshalb in der Lage dich auf diese Weise zu lieben, weil sie zur Quelle der Liebe in ihrem Inneren gefunden haben. Diese Quelle entspringt dem Zentrum deines Herzens. Sie zu entdecken und beständig aus ihr heraus zu schöpfen, ihren Segen zu spüren und auf alles, was dich umgibt auszustrahlen, das ist dein eigentlicher Lebenssinn. Liebe beginnt in deinem Bewußtsein. Um Liebe auszustrahlen und zu bekommen, musst du sie dir unbedingt selbst entgegenbringen.
Und wenn du in deiner nächsten Zwei-Herz-Meditation die Erde und ihre Bewohner mit Liebevoller Güte segnest, dann segne auch dich selbst und das kleine Kind, das du einmal warst mit sehr viel Wärme und Zuneigung. In jedem von uns wohnt dieses kleine Kind, das sich manchmal der Liebe nicht wert fühlt. Nimm es in deine Arme und versichere ihm, dass es liebenswert ist.

Dipl. Phil. Patricia Gulde